Package DSL
OPT_PPPOE OPT_PPTP OPT_POESTATUS
:::[ OPT_PPTP ][ PPTP_NAME ][ PPTP_USEPEERDNS ][ PPTP_ETH ][ PPTP_USER ; PPTP_PASS ][ PPTP_DEBUG ][ PPTP_HUP_TIMEOUT ][ PPTP_MODEM_TYPE ][ PPTP_CHARGEINT ][ PPTP_TIMES ]:::

OPT_PPTP

In Österreich (und anderen europäischen Ländern) wird statt PPPoE das PPTP-Protokoll verwendet. Auch hier wird eine separate Ethernet-Karte an ein PPTP-Modem angeschlossen.

Ab Version 2.0 ist der Zugang über PPTP als Circuit realisiert - mit freundlicher Unterstützung von Rudolf Hämmerle <rudolf.haemmerle@aon.at>.

Da ein PPTP-Anschluß dem PPPoE-Anschluß sehr ähnelt, gelten einige Anmerkungen oben bzgl. PPPoE auch für PPTP.

Bei PPTP werden zwei Karten verwendet. Hierbei sollte man die erste Karte für den Anschluß des LANs verwenden und die zweite für die Verbindung zum DSL-Modem.

Nur die erste Karte darf mit IP-Adressen belegt werden.

Das heißt:

IP_ETH_N='1'                    # Nur *eine* Karte mit IP-Adresse!
IP_ETH_1_xxx='...'              # Die üblichen Parameter
    

Für PPTP_ETH gibt man 'eth1' für die zweite Ethernetkarte an und gibt *keine* IP_ETH_2_xxx-Variablen an.

Ab Version 2.0 muss PPTP als Circuit definiert werden und ist dann über imond/imonc steuerbar. Deshalb muss auch unbedingt

START_IMOND='yes'

eingestellt werden, s. Kapitel 2.

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PPTP_NAME

Hier sollte ein Name für den Circuit vergeben werden - max. 15 Stellen lang. Dieser wird im imon-Client imonc angezeigt. Leerstellen (Blanks) sind nicht erlaubt.

Beispiel: PPTP_NAME='DSL'

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PPTP_USEPEERDNS

Hiermit wird festgelegt, ob die vom Internet-Provider bei der Einwahl übergebenen Nameserver für die Dauer der Onlineverbindung in die Konfigurationsdatei des lokalen Nameservers ens eingetragen werden sollen.

Sinnvoll ist die Nutzung dieser Option also nur bei Circuits für Internet-Provider. Inzwischen unterstützen fast alle Provider diese Art der Übergabe.

Nachdem die Nameserver-IP-Adressen übertragen wurden, werden die unter

DNS_FORWARDERS

eingetragenen Nameserver aus der Datei ens.conf entfernt und die vom Provider vergebenen IP-Adressen als Forwarder in die ens.conf eingetragen. Danach wird der lokale Nameserver ens veranlaßt, seine Konfiguration neu einzulesen. Dabei gehen bis dahin aufgelöste Namen nicht aus dem Nameserver-Cache verloren.

Diese Option bietet den Vorteil, immer mit den am nächsten liegenden Nameservern arbeiten zu können, sofern der Provider die korrekten IP-Adressen übermittelt - dadurch geht die Namensauflösung schneller.

Im Falle eines Ausfalls eines DNS-Servers beim Provider werden in der Regel die übergebenen DNS-Server-Adressen sehr schnell vom Provider korrigiert.

Trotz allem ist vor jeder ersten Einwahl die Angabe eines gültigen Nameservers in

DNS_FORWARDERS

zwingend erforderlich, da sonst die erste Anfrage nicht korrekt aufgelöst werden kann. Außerdem wird beim Beenden der Verbindung die originale Konfiguration des lokalen Nameservers wieder hergestellt.

Standard-Einstellung: PPTP_USEPEERDNS='no'

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PPTP_ETH

Name des Ethernet-Interfaces

'eth0'  1. Ethernet-Karte
'eth1'  2. Ethernet-Karte
...     ...
    

Standard-Einstellung: PPTP_ETH='eth1'

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PPTP_USER ; PPTP_PASS

Hier sind Benutzerkennung und Passwort für den jeweils benutzten Provider anzugeben. PPTP_USER enthält die Benutzerkennung, PPTP_PASS das Password.

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PPTP_DEBUG

Soll pppd zusätzliche Debug-Informationen ausgeben, muss man PPTP_DEBUG auf 'yes' setzen. In diesem Fall schreibt pppd zusätzlichen Informationen über die syslog-Schnittstelle.

WICHTIG: Damit diese auch über syslogd ausgegeben werden, muss die Variable OPT_SYSLOGD ebenso auf 'yes' gesetzt sein.

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PPTP_HUP_TIMEOUT

Hier kann die Zeit in Sekunden angegeben werden, nach welcher die Verbindung beendet werden soll, wenn nichts mehr über die DSL- Leitung läuft.

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PPTP_MODEM_TYPE

In Österreich kommen zwei verschiedene PPTP-Modems zum Einsatz. Dieses muß über PPTP_MODEM_TYPE eingestellt werden. Die Bezeichnung lautet 'bbaa' oder 'bcaa'.

Die Benutzer des Providers MXSTREAM in Holland tragen hier 'mxstream' ein.

Standard-Einstellung: PPTP_MODEM_TYPE='bcaa'

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PPTP_CHARGEINT

Charge-Interval: Hier ist der Zeittakt in Sekunden anzugeben. Dieser wird dann für die Kosten-Berechnung verwendet.

Die meisten Provider rechnen minutengenau ab. In diesem Fall ist der Wert '60' richtig. Bei Providern mit sekundengenauer Abrechnung setzt man besser PPTP_CHARGEINT auf '1'.

Leider wird bei PPTP (DSL) der Zeittakt nicht voll ausgenutzt, so wie es bei ISDN der Fall ist. Hier wird immer nach der Zeit, die in PPTP_HUP_TIMEOUT angegeben ist, eingehängt.

Hier ist deshalb PPTP_CHARGEINT lediglich für die Berechnung von Gebühren maßgeblich.

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PPTP_TIMES

Hier werden die Zeiten angegeben, wann dieser Circuit aktiviert werden soll und wann er wieviel kostet. Dadurch wird es möglich, zu verschiedenen Zeiten verschiedene Circuits mit Default-Routen zu verwenden (Least-Cost-Routing). Dabei kontrolliert der Daemon imond die Routen-Zuweisung.

Aufbau der Variablen:

PPTP_TIMES='times-1-info [times-2-info] ...'
    

Jedes Feld times-?-info besteht aus 4 Unterfeldern - durch Doppelpunkt (':') getrennt.

1. Feld: W1-W2

Wochentag-Zeitraum, z.B. Mo-Fr oder Sa-Su usw. Schreibweise in Englisch oder deutsch möglich. Soll ein einzelner Wochentag eingetragen werden, ist zu W1-W1 schreiben, also z.B. Su-Su.

2. Feld: hh-hh

Stunden-Bereich, z.B. 09-18 oder auch 18-09. 18-09 ist gleichbedeutend mit 18-24 plus 00-09. 00-24 meint den ganzen Tag.

3. Feld: Charge

Hier werden in Euro-Werten die Kosten pro Minute angegeben, z.B. 0.032 für 3.2 Cent pro Minute. Diese werden unter Berücksichtigung der Taktzeit umgerechnet für die tatsächlich anfallenden Kosten, welche dann im imon-Client angezeigt werden.

4. Feld: LC-Default-Route

Der Inhalt kann Y oder N sein. Dabei bedeutet:

Y: Der angegebene Zeitbereich wird beim LC-Routing als Default-Route verwendet.

N: Der angegebene Zeitbereich dient nur zum Berechnen von Kosten, er wird beim automatischen LC-Routing jedoch nicht weiter verwendet.

Beispiel (als eine lange Zeile zu lesen):

PPTP_TIMES='Mo-Fr:09-18:0.049:N Mo-Fr:18-09:0.044:Y Sa-Su:00-24:0.039:Y'
    

Wichtig:
Wenn die Zeitbereiche aller LC-Default-Route-Circuits ("Y") zusammengenommen nicht die komplette Woche beinhalten, gibt's zu diesen Lückenzeiten keine Default-Route. Damit ist dann Surfen im Internet zu diesen Zeiten ausgeschlossen!

Noch ein ganz einfaches Beispiel:

PPTP_TIMES='Mo-Su:00-24:0.0:Y'
    

für diejenigen, die eine Flatrate nutzen.

Und noch eine letzte Bemerkung zum LC-Routing:

Feiertage werden wie Sonntage behandelt.

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